Seit 2007 läuft die Anlage der Schaller Beton AG in Zermatt. Bemerkenswert, vor allem wegen der aussergewöhnlichen Produktionsbedingungen in der Walliser Tourismusdestination.
Wer in Zermatt bauen möchte, muss gut organisiert sein. Nur im Mai und Oktober dürfen Aushubarbeiten durchgeführt werden. Da gilt es, schnell voranzukommen. Eine besondere Herausforderung sind dabei Abtransport und Aufbereitung des Aushubmaterials. In kurzer Zeit fallen enorme Mengen an.
Mit Erdaushub oder Mischabbruch beschickbar
Hier kommt die Schaller Group ins Spiel. Seit 2007 betreibt die zur Gruppe gehörende Schaller Beton AG auf dem Industrieareal «Zum Biel» am Ortsrand von Zermatt die semimobile Nassaufbereitungsanlage Terex MP 300 mit Schwertwäscher. «Sie ist einfach gebaut, zuverlässig und vor allem sehr flexibel nutzbar», sagt Geschäftsinhaber Benjamin Schaller. Flexibilität bedeutet hier: Die Anlage kann mit Erdaushub oder mit vorgebrochenem Mischabbruch beschickt werden, je nachdem, was in der Zermatter Bauwirtschaft gerade anfällt.
Das angelieferte Material wird auf dem Areal zwischengelagert und dann über das Jahr nach und nach aufbereitet. Genutzt wird es anschliessend als Betonkomponenten in der eigenen Betonproduktion. Hergestellt werden Kiesprodukte der Körnungen 0/4, 4/8, 8/16 und 16/32 entsprechend den gültigen Normen.
Hohe Auslastung
Die Anlage der Schaller Beton AG ist die einzige im Wallis, die Mischabbruch aufbereiten kann. Deshalb und wegen der Doppelnutzung als Aushub- und Mischabbruchaufbereitungsanlage ist die Auslastung äusserst hoch. Kommt hinzu, dass der Betrieb wegen der klimatischen Bedingungen im Berggebiet nur von April bis November möglich ist. Jeweils rund 9 bis 10 Stunden läuft die Anlage an Werktagen. Im Jahresschnitt kommen so zwischen 1’600 und knapp 1’800 Stunden und auf die gesamte bisherige Betriebsdauer der Anlage rund 23'000 Stunden zusammen. 300 bis 500 m3 Aushub pro Tag werden aufbereitet. Während dem Betrieb durchfliessen eindrückliche 2’500 Liter Wasser pro Minute die Anlage in einem geschlossenen Kreislauf. Das Wasser wird aus der betriebseigenen Quelle ergänzt.
Langlebige Struktur
Umso erstaunlicher ist, dass die Anlage trotz dieser Belastung bis auf gängige Verschleissteile wie Kunststoffsiebmedien immer noch mit der originalen Konstruktion arbeitet. Selbst Hülle und Struktur von Siebkasten und Schwertwäscher sind dieselben – die zwei Komponenten, die bei einer solchen Aufbereitungsanlage am stärksten beansprucht werden und bei Ersatz deutlich zu Buche schlagen. «Generell ist es eine vergleichsweise wartungs- und sehr störungsarme Anlage», sagt Benjamin Schaller.
Beitrag zur Kreislaufwirtschaft
Das in der MP 300 aufbereitete Material stammt zu rund 90 Prozent von Baustellen der Schaller Group. Die Kiesprodukte wiederum finden in der eigenen Betonproduktion Anwendung und leisten so einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft der regionalen Bauindustrie.